Danger Dan, Schmyt & Co.: Diese Songs solltet ihr 2021 nicht verpasst haben || PULS Musikanalyse

Danger Dan, Haftbefehl, Babyjoy und Co. zeigen: 2021 hat zur Halbzeit musikalisch gesehen schon ordentlich abgeliefert! Was bisher die wichtigsten Songs des Jahres waren, das seht ihr in der PULS Musikanalyse.

Danger Dan & die Kunstfreiheit

Zu “Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt” von Danger Dan hat gefühlt jede*r eine Meinung gehabt dieses Jahr. Zum einen könnte Danger Dans Song als einigermaßen deutliches Statement gegen Rechtspopulisten und Verschwörungsschwurbler interpretiert werden. Zum anderen ist der Track von Danger Dan auch eine Art popmusikalisches Experiment, um herauszufinden, was in Deutschland unter “Kunstfreiheit” fällt und was vielleicht auch nicht. Die Kunstfreiheit ist ein Grundrecht und in Art. 5 im Grundgesetz verankert: prinzipiell darf man heute in einem Song erstmal alles sagen, was man sagen will. Ausnahmen gibt es aber, wenn die Kunstfreiheit mit anderen Grundrechten clasht, also zum Beispiel wenn das Kunstwerk jemanden persönlich so beleidigt oder herabwürdigt, dass das Persönlichkeitsrecht - auch ein Grundrecht - mit dem Lied verletzt wird. Das Geniale an Danger Dans Song: Danger Dan bewegt sich mit Formulierungen wie “meine Meinung” und sehr viel Konjunktiv geschickt entlang der Grenze zwischen Kunstfreiheit und “Schmähung”. Danger Dan achtet auf jedes Wort und versucht sehr präzise im legalen Bereich zu bleiben.

Babyjoy - Newcomerin mit Message

Die Berlinerin Babyjoy haben vielleicht nicht alle auf dem Schirm, aber ihr Track “Viele Leute gucken” ist einfach krass! Der Song ist auf ihrer Debüt-EP “Troubadour" erschienen, die der umtriebige Producer KazOnDaBeat (u.A. Yin Kalle, BHZ, 102 Boys) für sie produziert hat. Babyjoy switcht auf der EP lockereasy zwischen Lyrics auf Deutsch, Englisch und Französisch und erzählt da mal mit Wut und mal mit Traurigkeit vom Leben als Schwarze Frau in Deutschland.

Haftbefehl ist “wieder am Block”

Was soll man lange drumherum reden: Haftbefehls “Weißes Album” und auch das “Schwarze Album” sind großartige Platten. Vom letzten Haftbefehl-Album hätte man einige Tracks in die Liste nehmen können: “Offen / Geschlossen” ist z.B. ein krass wuchtiger Hafti-Song. Aber am Ende hat es Haftbefehls “Wieder am Block” in diese Liste geschafft. Der Haftbefehl-Track ist düster, radikal und traurig. Haftbefehl bewegt sich darauf zwischen Tony Soprano und Tony Hamady und bleibt ganz er selbst. Haftbefehl thematisiert die dunkle Seite des Straßenlebens - Depressionen und Krisen - da ist wenig mit Gangsterboss-Glorifizierung. In den Haftbefehl-Lines liegt die ganze Wut und Verzweiflung eines Drogenbarons, der in Frankfurt und Offenbach viel getan, alles gesehen und das meiste erlebt hat.

Schmyt - Herschmerz next Level

Schmyt hat mit seiner Debüt-EP “Gift” echt viele umgehauen! Besonders einnehmend ist die gemeinsame Single mit RIN. “Gift” ist textlich und visuell next Level Deutschrap, auch wenn das Thema nicht gerade neu ist: Trennungsdrama im Vollrausch samt betäuben, wegballern und ausknocken. Ziemlich einzigartig umgesetzt!

Oehl, Schmyt, Haftbefehl, Babyjoy, Layla und Danger Dan und wir sind erst bei der Hälfte! Welche Songs waren 2021 für euch bisher wichtig? Schreibt es in die Kommentare!

#PULSMusikanalyse #DangerDan #Haftbefehl

1 – 00:00​​​​​​ – Intro
2 – 00:58​​​​​​ – Danger Dan und die Kunstfreiheit
3 – 03:58 – Layla und ihr Empowerment-Song "Dichter"
4 – 05:09​​​​​​ – Babyjoys Song über Alltagsrassismus-Erfahrungen
5 – 06:02​​​​​​ – Haftbefehl ist "wieder am Block"
6 – 08:01 – Schmyt und Herzschmerz next Level
7 – 08:50 – Oehl und ihre Geschichten aus dem Alltag
8 – 10:26​​ – Fazit
9 – 10:55​​​​​​ – Endcard
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Redaktion: Stefan Sommer, Fridolin Achten, Sophie Kernbichl, Frederik Kunth, Philipp Laier, Miriam Fendt
Kamera: Stefan Emilian
Schnitt: Stefan Emilian
Tonmischung: Christoph Brandner